Der Wiener Skiverband

Geschichte des Wiener Skiverbandes

von DDr. Elmar Gipperich

Wien als Wiege des alpinen Skisports: vom ersten Skiverein Österreichs, dem ersten Wettkampf und der ersten Nachtpiste: Wien hatte an der österreichischen Skigeschichte einen größeren Anteil, als es aus heutiger Sicht vermuten lässt...

Der erste Skiverein Österreichs wurde in Wien gegründet

Am 26. Jänner 1893 erfolgte im Hotel „Kaiserin Elisabeth" die Gründungsversammlung des „Österreichischen Ski-Vereins". Für den schisportlichen Bereich stand dem Verein ein norwegischer Bäckerlehrling namens SAMSON als Berater zur Verfügung. Er arbeitete als Instruktor für die Vereinsmitglieder und demonstrierte sein Können bei einem Wettkampf in Pötzleinsdorf, wo er nach Belieben siegte.

Felix Schmal (Schisport in Österreich, Wien 1911) berichtet von diesem Spektakel:

„Hatte dieses Experiment schon gewaltig imponiert, so steigerte sich das Erstaunen der Zuschauer zur Verblüffung, als Samson in wunderschönen Evolutionen bald sachte, bald blitzschnell den Berg hinunterfuhr. Auf seine Veranlassung bauten Arbeiter schnell durch Aufwerfen von Schnee eine improvisierte Sprungschanze. Und als Samson auf dieser primitiven Anlage gleich Sprünge von 10-12 m unternahm, da brach das Publikum, das nie ein ähnlich packendes Schauspiel menschlicher Geschicklichkeit gesehen hatte, in frenetischen Beifall aus. Der kleine stämmige Bäckergeselle war der Held des Tages, und sein Erfolg war ausschlaggebend für die Einführung des Skisports im Wiener Gebiet. "

Der erste Schiwettlauf in Mitteleuropa

Am 1. Februar 1891 wurde in Mürzzuschlag als zweiter österreichischer Schiverein der „Verband steirischer Skiläufer" gegründet; es war gleichzeitig der erste Verband, bestehend aus 12 Vereinen. Bereits am nächsten Tag trat der neu gegründete Verein mit einer Großveranstaltung an die Öffentlichkeit: es war ein alpines Rennen, bei dem auch Damen zugelassen waren. Die Rennstrecke war eine 10m breite Bahn, ca. 600 m. lang, 9.5° geneigt, dann eine rechtwinkelige Kurve nach links und 20m ebener Auslauf.

„Startnummern und Zeitnehmung gab es keine. Je fünf Teilnehmer wurden gleichzeitig abgelassen, und wer früher unten ankam, hatte gewonnen. In mehreren Vorläufen wurden die Endlaufteilnehmer ermittelt. Auf den aufgestellten Tribünen neben Einheimischen auch Gäste aus Wien, vom Semmering und aus Graz. Star der Veranstaltung war Samson, der seinen Ruf rechtfertigte und den Abfahrtslauf vor Toni Schruf gewann." (Nussbaumer H., Sieg auf weissen Pisten, 1977, S. 25)

Auch einen Sprunglauf gab es: Samson krönte das Schifest mit einigen 6 m-Sprüngen von einem verschneiten Misthaufen. Und doch, so bedeutend dieses Rennen in Mürzzuschlag auch war, so wurde es doch von einer Veranstaltung im Raum Wien in den Schatten gestellt.

In Pötzleinsdorf gab es das erste Skistadion und die erste Nachtpiste in Mitteleuropa

Am 24. Februar 1895 veranstaltete der „Österreichische Ski-Verein" das erste Schirennen im Wienerwald. Die Veranstaltung bestand aus vier Konkurrenzen, dem „Eröffnungslaufen" für Mitglieder, die in keinem Wettlaufen einen Preis gewonnen haben, der „Vereinsmeisterschaft", einem „Vorgabelaufen" und dem „Preisspringen" von einer 1,50 m hohen Schanze, das Paul Sieger gewann,

..., von dem leider nicht mehr genau festzustellen ist, ob er damals elf oder vierzehn Meter weit unter dem frenetischen Beifall der staunenden Zuschauer durch die Luft flog, ohne sich die Knochen zu brechen, wie es die meisten mit leisem Nervenkitzel erwartet hatten" 

Krois C., Pötzleinsdorfer Skirennen vor fünf Jahrzehnten, In: Skilauf in Österreich, Wien 1948, S. 136

Durch den großen Erfolg angespornt, wurde diese Veranstaltung im nächsten Jahr international ausgeschrieben, wobei die Errichtung von Zuschauertribünen für den nötigen Rahmen sorgte: das erste Schistadion der Schigeschichte wurde am 5,/6. Jänner 1896 zum Schauplatz des sportlichen und gesellschaftlichen Höhepunkts der damaligen Wiener Sportwelt, dem „Internationalen Wiener Ski-Derby".

Die dank der finanziellen Unterstützung durch den Vereinspräsidenten Bratmann verpflichteten Norweger (sie erhielten Reise- u. Aufenthaltskosten) zeigten sich den startenden Wienern überlegen, doch der Abstand zu den Einheimischen war gegen früher bereits deutlich geringer.

Der Erfolg dieses Norwegerfestes dokumentierte sich in einem ungeheuren Aufschwung des Schisports in Wien: bereits am Tag nach dem Meeting wurden 500 Paar Schi verkauft, und der Österr. Ski-Verein mit seinen damals ca. 1000 Mitgliedern verstärkte seine Bemühungen, den Abstand zu den Norwegern zu verringern - am 25. Dezember konnte man z. B. die Ankündigung lesen, dass die Übungswiese in Pötzleinsdorf eine elektrische Beleuchtung erhielt.

Wien und der Skipionier Matthias Zdarsky - hie Norwegen, hie Lilienfeld

Je grösser das technische Können der Wiener wurde, je sicherer sie die langen Bretter beherrschten, desto öfter zog es sie hinaus in die anspruchsvolleren Schigebiete Niederösterreichs, nach Baden, Aspang, Mönichkirchen oder auf den Semmering.

So war es unausbleiblich, dass es zu einer Konfrontation kam zwischen der von den Norwegern nach Österreich gebrachten und von den Wienern kritiklos übernommenen Schilauftechnik (Telemark und Christiania) und dem von Zdarsky praktizierten „Lilienfelder Einstock-Schwung".

Als Zdarsky 1896 in einem Artikel von den Lobpreisungen der norwegischen Schikünste las, wurde er neugierig und besuchte ein Schimeeting auf dem Semmering, um sich ein Bild vom Können anderer Schiläufer zu machen. Was er sah, brachte ihm, der bereits seit 1889 an seiner Schitechnik und an seinem Material (der im Gegensatz zur ,Rohrstaberlbindung' der Norweger starren ,Lilienfelder Bindung') konsequent gearbeitet hatte, die Überzeugung, dass er mit seiner Fahrweise und seiner Bindung etwas Eigenständiges und Neues geschaffen hatte. So veröffentlichte er im November 1896 sein Buch „Lilienfelder Skilauftechnik". Der grösste Unterschied zu den Norwegern lag in der starren Bindung und der sich daraus ergebenden Möglichkeit, durch den Vorlageschwung auch steilere Hänge zu befahren.

Zdarskys Bedeutung lag aber nicht nur in der Begründung der alpinen Schitechnik, sondern vielmehr in der Tatsache, dass er diese an seine Anhänger in einem methodisch aufgebauten Unterricht weitergab. Zu diesem Zweck gründete er im Dezember 1898 den „Lilienfelder Skiverein" und nach dessen Auflösung Ende 1900 am 5. Dezember 1900 den „Internationalen Alpen-Skiverein" in Wien.

Zdarsky sorgte nicht nur dafür, dass seine Anhänger aus Wien den Schilauf erlernten (Fahrwarte unterrichteten am Übungsplatz oft bis in die Nacht unter dem Licht der Bogenlampen der Stadtbahn), sondern er erreichte auch, dass Wintersportzüge, in denen auch die Schi im Wagen mitgenommen werden durften, in die verschiedenen Wintersportzentren geführt wurden.

Auf diese Weise wurden nicht nur in Österreich, sondern später auch in der Schweiz und in Deutschland ca. 20.000 Menschen kostenlos und unentgeltlich ausgebildet.

Obwohl Zdarsky nur am Rande seiner Tätigkeit am Wettkampf interessiert war, war doch er es, der den ersten Torlauf (wir würden heute Riesenslalom sagen) der Schigeschichte veranstaltete.

Am 19. März 1905 fanden sich 24 Starter, darunter eine Frau, ein, um die 1950 m lange Strecke vom Muckenkogel zum Fuß des Kolmwaldes zu bewältigen. Die Strecke wies einen Höhenunterschied von 489 m auf, 40 m mussten eben, 258 m mit einer Gegensteigung von 40 m zurückgelegt werden. 85 Fahnentore waren zu durchfahren. Der Sieger, Josef Wallner, kam trotz 6 Stürzen auf eine Zeit von 12:34 Minuten.

Zdarskys Bedeutung als Vater des Alpinen Schilaufs, zu seiner Zeit noch nicht recht erkannt, fand erst viel später die nötige Anerkennung, was auch in einem Ausspruch des bedeutenden Wiener Schitheoretikers Dr. Fritz Hoschek im Jahre 1936 zum Ausdruck kommt:

„Es gibt keine Einzelheiten des Neuen und Neuesten an Bewegungen oder Unterrichtsmethoden, die nicht bei Zdarsky mehr oder minder angedeutet oder auch schon hoch entwickelt zu finden wären." (zit. in: 75 Jahre ÖSV, Austria Ski, 1980, 5, S. 28)

1905 - Gründung des Winter-Sport-Clubs (später ÖWSC)

Am 10. Jänner 1905 fand die konstituierende Sitzung des „Winter-Sport-Clubs" statt mit dem erklärten Ziel,

„alle Wintersporte zu pflegen, und nach dem Engadiner Vorbild Bahnen anzulegen, die, von geschulten Kräften gepflegt, unserer wechselnden Witterung möglichst standhalten . ... An geeigneten Plätzen bei Hütteldorf erhalten Anfänger unentgeltlichen Unterricht im Skilauf. Mit Fortgeschritteneren werden regelmässig Touren ins Mittelgebirge unternommen, und bekannte Alpinisten werden Hochgebirgstouren führen.

An günstig gelegenen Talstationen und Schutzhäusern werden Depots errichtet, aus denen Mitglieder gegen ein geringes Entgelt Skier entlehnen können.

Der Club wird auch sportliche Meetings, ferner Winterfeste auf dem Semmering und in Mürzzuschlag veranstalten.

... und übrigens ist der Winter-Sport-Club in der Lage, seinen Mitgliedern dort die weitgehendsten Vorteile und Begünstigungen zu vermitteln. Wir werden trachten, mit allen Mitteln die genannten Orte als Zentren des winterlichen Sports auszugestalten." (Aus dem Aufruf von Carl Habig anlässlich der Clubgründung, In: 25 Jahre ÖWSC, Wien 1930, S. 6).

Da mit der Zeit viele Mitglieder die Schi nicht mehr bloss als Mittel zur Bezwingung eines Gipfels benutzten, sondern den Schisport um seiner selbst willen betrieben, wurde die Trennung einer Wintersportsektion vom Stammverein vollzogen und am 17. Juni 1909 der „Österreichische-Winter-Sport-Club" (ÖWSC) als selbständiger Verein ins Leben gerufen.

Besonders fruchtbringend wirkte sich die Arbeit des ÖWSC für die grossen Wintersportzentren Niederösterreichs - wie Semmering, Rax, Schneeberg oder Mönichkirchen - aus, wodurch der ÖWSC zu einem der führenden Schisportvereine wurde, was sich auch auf die Gründung des ÖSV auswirken sollte.

4. November 1905 - Gründung des Österreichischen Ski-Verbandes

Der Schisport erfreute sich immer grösserer Beliebtheit, immer mehr Schifahrer traten Vereinen bei, die sich alsbald zu einer übergeordneten Interessensgemeinschaft zusammenschlossen. So trafen einander am 4. November 1905 die Vertreter von elf Vereinen aus dem damals noch großen Österreich im Münchner „Augustinerkeller" und gründeten den ,Österreichischen Skiverband' (ÖSV), wobei der ÖWSC durch einen Irrtum erst einige Zeit nach der Gründung beitrat, sich dann aber zum führenden Verein entwickelte und auch einige Präsidenten bzw. Vizepräsidenten stellte.

Bereits am 6./7. Jänner 1907 fanden die ersten „Skimeisterschaften von Österreich" in Kitzbühel statt. Der Titel wurde, wie auch in den folgenden Jahren bis zum Ausbruch des Krieges, in der Kombination Langlauf und Sprunglauf vergeben, wobei sich auch zahlreiche Wiener in die Siegerlisten eintragen konnten.

Der Ausschuss der Wiener Skivereine

Die politische Gegebenheit, dass Wien und Niederösterreich bis nach dem 1. Weltkrieg ein Bundesland waren (Trennungsgesetz: 29. Dez. 1921), und die Tatsache, dass die meisten Wintersportvereine ihren Sitz in Wien hatten, lässt es verständlich erscheinen, dass die Entwicklung des Schilaufs in beiden Bundesländern gemeinsam vor sich ging - das Schiläuferpotential waren die Wiener, zum Schilaufen kamen sie nach Niederösterreich - und dass es für lange Zeit (bis 1949) nur einen gemeinsamen Landesskiverband für Wien und Niederösterreich gab.

Der erste Versuch wurde am 23. Oktober 1913 gestartet. 8 Vereine, darunter auch die noch heute existierenden Vereine Akademischer Ski-Club (ASC), ÖTK und ÖWSC, gründeten einen Ausschuss mit dem Zweck, das Wettlaufgeschehen zu koordinieren. Am 17./18. Jänner 1914 fanden auch bereits die ersten „Wiener Ski-Wettläufe" auf dem Semmering statt, sollten aber, bedingt durch den Krieg, für ein halbes Jahrzehnt die letzten „Wiener Meisterschaften" gewesen sein.

Ein neuer Beginn (Zwischenkriegszeit)

Die Synthese zwischen Lilienfelder- und Norweger-Technik (Georg Bilgeri, „Der alpine Skilauf", 1910) und die Massenausbildung von Soldaten im Schilauf während des 1.Welt-krieges trugen viel bei zur grossen Aufwärtsentwicklung des alpinen Schisports.

Da die junge Republik Geld brauchte, wurden im Rahmen der „Sachdemobilisierung" Schier, Stöcke, Schuhe und Rucksäcke billig an den Mann gebracht, so dass sich nun auch Arbeiter und Handwerker in ihrer neu gewonnenen Freizeit (8-Stunden-Tag) dem Schilauf widmen konnten. Unterstützt wurde diese Entwicklung durch den Aufbau eines geregelten Lehrwesens und den Bau der ersten mechanischen Aufstiegshilfen (1926 die Raxbahn als erste Seilschwebebahn).

Der Landesskiverband von Wien und Niederösterreich

Trotz großer Schwierigkeiten - so gab es z. B. eine Verordnung des Staatsamtes für Verkehrswesen, die das Mitnehmen von Skiern in Bahnwaggons und sogar die Aufgabe als Reisegepäck untersagte, die Schier mussten also mit der Post geschickt werden (die Verordnung blieb 1 Jahr in Kraft!) - wurde bereits 1919/1920 in Wien und Niederösterreich der Rennbetrieb wieder aufgenommen.

So fanden z. B. 1919 die ersten ÖWSC-Meisterschaften und am 28. März 1920 die 1. Meisterschaften der Wiener Vereine nach dem Krieg auf der Rax statt.

Vorher aber, am 25. Jänner 1920, änderte der Ausschuss der Wiener Schivereine seinen Namen in „Wiener Landesskiverband". Somit hatte nur mehr ein Bundesland, nämlich Niederösterreich, keinen eigenen Landesskiverband.

Ein Versuch in dieser Richtung - 1925 schlossen sich vier Vereine mit insgesamt 132 Mitgliedern zum „Niederösterreichischen Landesskiverband" zusammen - scheiterte, da bereits im Jahr darauf eine Vereinigung mit dem LSV Wien zum „Landesskiverband für Wien und Niederösterreich" stattfand. Diese Konstruktion blieb bis zur Auflösung im Jahre 1938 bestehen, wurde nach dem Krieg (1945) nochmals ins Leben gerufen, bis es 1949 zur Trennung zwischen Wien und Niederösterreich kam.

Obwohl eine erfreuliche Entwicklung des Schisports zu verzeichnen war, gab es dennoch große Verwirrungen im Österreichischen Skiverbandswesen, was vor allem darauf zurückzuführen war, dass sich die Politik leider nicht aus dem Sportbetrieb heraushielt.

Nach diesem kurzen Vorgriff zurück in die Zwischenkriegszeit:

Obwohl eine erfreuliche Entwicklung des Schisports zu verzeichnen war, gab es dennoch grosse Verwirrungen im Österreichischen Skiverbandswesen, was vor allem darauf zurückzuführen war, dass sich die Politik leider nicht aus dem Sportbetrieb heraushielt.

Vier Österreichische Skiverbände

Die erste Vertreterversammlung nach dem Krieg fand am 1./2. Nov. 1919 in Salzburg statt, wobei, entsprechend der politischen Meinung der damaligen Zeit, ein Sonderausschuss zur „Wahrung der engen Beziehungen zwischen dem ÖSV, dem DSV und den deutschen Skivereinen in den nunmehr abgetretenen Gebieten des alten Österreich" gebildet wurde, der den Anschluss des ÖSV an den DSV vorbereiten sollte. Zum Hauptstreitpunkt wurde der ARIERPARAGRAPH, d. h. Startberechtigung nur für arische Wettkämpfer. Er sollte das Geschehen in den nächsten Jahren deshalb stark beeinflussen, weil er die Ursache dafür war, dass sich vier verschiedene Dachverbände etablierten: der „Deutschvölkische Ski-Verband", der „Allgemeine Österreichische Skiverband", der „ÖSV 1905" und die „Österreichische Skidelegation". Die Verwirrung war insofern groß, als es mehrere Österreichische Meister gab, als nur die "Österr. Skidelegation" von der FIS anerkannt war, und es immer wieder Änderungen in den Konstruktionen gab. Dazu kam noch, dass die Radikalisierung Österreichs nach dem Brand des Justizpalastes 1927 auch vor dem Sport nicht halt machte: vor allem die immer mächtiger werdende Arbeitersportbewegung, der ASKÖ, wurde vom ÖSV bekämpft, was z. B. dazu führte, dass einzelne Sportler oder Vereine ausgeschlossen wurden, nur weil sie an Veranstaltungen des ASKÖ teilgenommen hatten.

Am 12. März 1938 erfolgte der Einmarsch Hitlers, am 7. Mai 1938 wurden alle Verbände aufgelöst und der ÖSV in das „Fachamt Skilauf des Reichsbundes für Leibeserziehung" übergeführt.

Der ÖSV hatte aufgehört zu bestehen.

1945 - ein neuer Anfang von Wien aus

Nach dem Krieg war es vor allem der Initiative eines Mannes zu danken - Rudolf Scharl sen. (der Vater des derzeitigen Präsidenten des BBSV Wien) -, dass der Österreichische Schiverband in kürzester Zeit wieder zum Leben erweckt wurde.

Freilich brachte es die Entwicklung des Skilaufes mit sich, dass sich der Schwerpunkt allmählich in die westlichen Bundesländer verlagerte, und damit auch der Sitz des „Österreichischen Skiverbandes", der sich jahrelang in Wien befunden hatte, nach Innsbruck verlegt wurde. Der Wettkampfsport nahm einen ungeheuren Aufschwung, die österreichische Technik wurde weltbeherrschend, und der Skirennlauf wurde zu einem Prestigefaktor der Nation.

Dies musste zwangsläufig dazu führen, dass sich der leistungsbedingte Abstand zwischen den Profis aus den westlichen Bundesländern und den Wiener Rennläufern immer mehr vergrößerte.

Dennoch können wir stolz darauf sein, dass es immer wieder Skisportler aus Wien gab, die in den Skihochburgen aufhorchen ließen.